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Niccolo Machiavelli: Niccolò Machiavelli (1469 - 1527) war ein italienischer Politiker, Diplomat, Philosoph, Historiker und Schriftsteller, der in der Renaissance lebte. Am bekanntesten ist er für seine politische Abhandlung Der Fürst (Il Principe), die er um 1513 schrieb. Siehe auch Macht, Herrschaft, Politik, Gesellschaft, Staat.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Politische Theorien über Machiavelli - Lexikon der Argumente

Gaus I 355
Machiavelli/Politische Theorien/Whelan: Die prominenteste Interpretation von Machiavellis politischer Theorie in den letzten Jahrzehnten, die besonders mit dem Werk von Skinner und Pocock (1975)(1) verbunden ist, hat sich in der zivil-humanistischen Tradition von Florenz und dem Italien der Renaissance im Allgemeinen angesiedelt und sich auf ihre republikanischen Themen konzentriert.
>Qu. Skinner
, >J.G.A. Pocock.
Machiavellis Diskurse, seine Verschuldung gegenüber der klassischen Theorie, sein Engagement als Bürger und seine Erfahrungen mit den Krisen, die die republikanischen Regime in Italien (mit Ausnahme von Venedig) überrollten, wurden unter weitgehender Ausklammerung des traditionellen Rufs Machiavellis hervorgehoben (Bock, Skinner und Viroli, 1990)(2). Eine neuere Studie, die weitgehend in diese Richtung geht, erkennt jedoch auch Machiavellis Praxis der antiklassischen und zynischeren "Staatskunst" an, einer Vorläuferin der Vernunft der Staatslehre (Viroli, 1998)(3).
Historischer Kontext: Die Untersuchung von Machiavelli in seinem historischen Kontext erfordert den Zugang zu Texten seiner Zeitgenossen zum Vergleich. Ein bemerkenswerter Beitrag ist hier die englische Neuausgabe eines Werkes von Guicciardini, in dem erstmals die "Staatsräson" erwähnt wird (Brown, 1994)(4).
Politischer Realismus: Die ehrwürdigere Auffassung von Machiavelli als einem politischen Realisten und Verfechter einer amoralischen Machtpolitik wurde vor einigen Jahrzehnten von Leo Strauss bekräftigt, der Machiavelli als einen der wichtigsten Begründer der Moderne und ihrer Probleme betrachtete (...). Als solcher lehnte Machiavelli nachweislich Schlüsselelemente der klassischen und biblischen Traditionen (einschließlich des Naturrechts) ab und verzerrte dabei klassische Texte für seine Zwecke, manchmal mit esoterischen Methoden.
Mansfield: Diese Lektüre wurde fortgesetzt, vor allem von Harvey C. Mansfield, der Machiavellis Beiträge zur modernen politischen Wissenschaft der Exekutivgewalt (Mansfield, 1993)(5) und das, was als sein vorsätzlicher und durchdringender, wenn auch getarnter Angriff auf das Christentum und seine politischen Lehren dargestellt wird (Mansfield, 1996)(6), untersucht hat.
Heutige Diskussion: Zwei neuere Studien, die in keines der beiden gegensätzlichen Lager fallen, sind Fischer (1997)(7), der eine wertvolle Analyse von Machiavellis Psychologie anbietet, und Coby (1999)(8), der Machiavellis Behandlung des alten Rom untersucht.
>N. Machiavelli.

1. Pocock, J. G. A. (1975) The Machiavellian Moment: Florentine Political Thought and the Atlantic Political Tradition. Princeton, NY: Princeton University Press.
2. Bock, Gisela, Quentin Skinner and Maurino Viroli, eds (1990) Machiavelli and Republicanism. Cambridge: Cambridge University Press.
3. Viroli, Maurizio (1998) Machiavelli. Oxford: Oxford University Press.
4. Brown, Alison, Hrsg. (1994) Francesco Guicciardini, Dialogue on the Government of Florence. Cambridge: Cambridge Umversity Press.
5. Mansfield, Harvey C., Jr (1993) Taming the Prince: The Ambivalence of Modern Executive Power. Baltimore: Johns Hopkins University Press.
6. Mansfield, Harvey C. (1996) Machiavelli's Virtue. Chicago: University of Chicago Press.
7. Fischer, Markus (1997) 'Machiavelli's political psychology'. Review ofP01itics, 59 (4): 789-829.
8. Coby, Patrick (1999) Machiavelli Romans: Liberty and Gæatness in the Discourses on Livy. Lanham, MD: Lexington.

Whelan, Frederick G. 2004. „Political Theory of the Renaissance and Enlightenment“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Politische Theorien

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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